In der Gründershow Die Höhle der Löwen hat das Startup Zockerhelden einen bemerkenswerten Deal abgeschlossen. Gründer Marc Ellerbrock, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht, und sein Mitgründer, der ehemalige Sportreporter Werner Hansch, überzeugten die Investoren Carsten Maschmeyer und Dagmar Wöhrl, die gemeinsam 125.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile investieren.
Das Geschäftsmodell von Zockerhelden
Zockerhelden bietet eine Rechtsplattform für Menschen mit Wettschulden. Nutzer können online über einen Selbsttest prüfen, ob Chancen auf Rückforderungen bestehen. Anschließend vermittelt die Plattform Betroffene an spezialisierte Anwälte. Hintergrund: Viele Online-Casinos und Wettanbieter operierten jahrelang ohne gültige Lizenzen, sodass Verluste bis zu zehn Jahre rückwirkend zurückgefordert werden können.
Persönliche Geschichten im Mittelpunkt
Der Pitch war geprägt von sehr persönlichen Momenten.
- Werner Hansch (85) berichtete offen von seiner eigenen Spielsucht, die ihn in den finanziellen und persönlichen Ruin trieb, bevor er durch Therapie und Selbsthilfegruppen den Ausstieg schaffte.
 - Carsten Maschmeyer zog Parallelen zu seiner eigenen Tablettensucht, die er 2009 überwand.
 - Dagmar Wöhrl, selbst Juristin, sah eine Verbindung zu ihrem beruflichen Hintergrund.
 
Letztlich entstand ein gemeinsames Angebot von „Wöhrlmeyer“, wie Maschmeyer das Duo scherzhaft nannte – ein Doppel-Deal, den die Gründer unter Tränen annahmen.
Motivation und Purpose
Für Anwalt Ellerbrock ist Zockerhelden die logische Weiterentwicklung seiner langjährigen Beratungspraxis. Für Hansch hingegen ist es eine Herzensangelegenheit:
„Ich will Menschen helfen, die mein Schicksal teilen“, erklärte er im Gespräch mit Gründerszene.
Das Startup vereint somit wirtschaftliches Potenzial mit einem klaren gesellschaftlichen Auftrag, Betroffene von Spielsucht zu unterstützen und zu stärken.